Im Rahmen der “Tage der ethischen Orientierung” besuchten Schüler der 9.-12. Klasse der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge den Martinshof in Rothenburg, eine diakonische Einrichtung nahe der polnischen Grenze. Sie erlebten dort ein vielfältiges Zusammenleben und -arbeiten von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen und sammelten wertvolle Erfahrungen in einem Umfeld gelebter Diakonie. Hier ein Erfahrungsbericht des Profilkurses “Soziales und Diakonie” der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge.
Zweimal haben wir uns in diesem Schuljahr auf den Weg mit Jugendlichen der 9.-12. Klasse nach Rothenburg gemacht. Unser Ziel war der Martinshof, ein ganz besonderer Ort im Osten unseres Landes, ganz nah an der polnischen Grenze in der Oberlausitz. Nüchtern bezeichnen sie sich als eine der größten diakonischen Einrichtungen in Sachsen, in unseren Augen ist er ein wunderbar menschlicher Ort gelebter Diakonie. Wir tauchten dort in eine ganz besondere Lebenswelt ein, ein Ort, in denen Menschen ohne und mit den verschiedensten Beeinträchtigungen Haustür an Haustür wohnen und arbeiten, und wir so mittendrin. Man muss es sich vorstellen wie ein kleines Dorf mit vielen verschiedenen Wohnformen, Tageseinrichtungen für Pflege und Betreuung, medizinische Einrichtungen, ein kleines Theater, Werkstätten für junge und ältere Menschen, ein Brüder- und Gästehaus mit Seminaren, eine inklusive Cafeteria und vieles mehr. Dass hier gelebte Diakonie zu spüren ist, das merkt man nicht nur an dem liebenswerten Ton, der hier unseren Jugendlichen gleich auffällt, sondern auch an dem respektvollen Miteinander. Diese Herzlichkeit, die nimmt man ein Stück wieder mit heim, genauso wie die sehr vielfältigen Erfahrungen in den verschiedenen Praktika, beim gemeinsamen Kochen und den Abenden, an denen wir uns über “Gott und die Welt” unterhalten haben. Viele unserer Jugendlichen spielen mit dem Gedanken einen sozialen Beruf zu erlernen, ein Studium für soziale Arbeit oder im heilpädagogischen bzw. therapeutischen Bereich später zu arbeiten. Und alle sind sich einig, dieser Perspektivwechsel wird nachhaltig wirken, diese Woche werden sie in ihrem Leben nicht vergessen.
Wir danken an dieser Stelle dem Martinshof für seine Gastfreundschaft, dem leitenden Diakon Andreas Dreese, dem Jugendreferent des Bistum Dresden-Meißen Michael Zbanek für die vielen Anregungen und die Begleitung des Projektes. Ein besonderer Dank gilt der Ev. Schulstiftung für die finanzielle Unterstützung des Projektes.
Der Profilkurs “Soziales und Diakonie” der Evangelischen Schulgemeinschaft Erzgebirge und interessierte Schüler der Oberschule und Gymnasium, sowie Kristian Mauersberger (Inklusionspädagoge) und Yvonne Lötzsch (Profil- Lehrerin)