Die neuesten Zahlen zur Kirchenmitgliedschaft zeigen eine besorgniserregende Entwicklung: Die Mitgliederzahlen könnten bereits in den 2040er Jahren auf die Hälfte schrumpfen. Gleichzeitig steigen die Anmeldezahlen an evangelischen Grundschulen, wie die "Statistik Evangelische Schulen in Deutschland" 2024 belegt.
Hohe Bildungsqualität und individuelle Förderung
Trotz des abflachenden Trends bei Neugründungen evangelischer Schulen bleibt das Interesse der Eltern hoch. Besonders geschätzt wird die hohe Bildungsqualität und die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler. Gerd Brinkmann vom Evangelischen Schulwerk in Hannover betont: "Unsere Schulen sind für ihre innovative Pädagogik und die individuelle Wahrnehmung der Kinder bekannt."
Christliche und soziale Werte als Fundament
Evangelische Schulen sind stark auf christliche und soziale Werte ausgerichtet, was zu einem positiven Schulklima beiträgt. Diese Werte, wie Respekt, Nächstenliebe und Menschenrechte, sind fest im Schulalltag verankert. Frank Olie, Vorsitzender der Evangelischen Schulstiftung, beschreibt die Schulen als "Leuchttürme evangelischer Werte wie Vielfalt, Toleranz und Mitmenschlichkeit."
Offenheit und soziale Durchlässigkeit
Die evangelischen Schulen sind für alle Kinder offen, unabhängig von ihrer religiösen oder sozialen Herkunft. Für Familien, die sich das Schulgeld nicht leisten können, gibt es finanzielle Unterstützung. Diese soziale Durchlässigkeit spiegelt die moderne deutsche Gesellschaft wider und könnte eine wertvolle Lehre für die Kirchen sein, sich stärker für Diversität und Gemeinschaft zu öffnen.
Langfristige Bindung zur Kirche?
Obwohl es bisher keine Studien gibt, bleibt die Hoffnung, dass der Besuch evangelischer Schulen die Bindung zur Kirche stärkt. Gerd Brinkmann hofft, dass die positiven Erfahrungen in der Schule nachhaltig wirken. Frank Olie und Gerd Bürkle, beide in leitenden Funktionen von evangelischen Schulwerken, betonen, dass evangelische Schulen und Kirche zusammengehören und als neue Gemeindeformen anerkannt und gefördert werden sollten.
Über die Autorin: Katja Eifler
Katja Eifler volontierte nach ihrem Studium im Lokalradio im Rhein-Kreis Neuss und arbeitete anschließend als Radioredakteurin. Später übernahm sie die Rolle der Redaktionsleiterin eines Wirtschaftsmagazins am Niederrhein. Heute ist sie freischaffende Journalistin, Online-Texterin, Coach und Moderatorin. Seit April 2023 ist sie als Redakteurin vom Dienst für evangelisch.de tätig.