„Du bist die Wahl!“ - So geht politische Bildung an der Oberschule

Am 5. Oktober waren 315 Mädchen und Jungen der Oberschulklassen eingeladen, ihre Stimmen abzugeben und aus drei kandidierenden Duos ihre Schülervertretung zu wählen.

Demokratie ist ein wertvolles Gut. Das wissen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freien Evangelischen Schule Dresden. Deshalb veranstaltete die Bildungseinrichtung im Stadtteil Seidnitz bereits zum dritten Mal das Projekt: „Du bist die Wahl“. Damit dürfen die Schülerinnen und Schüler der Oberschule die abstrakte Bedeutung demokratischer Grundwerte nicht nur theoretisch pauken, sondern mit Begeisterung praktisch erfahren.

Am 5. Oktober waren 315 Mädchen und Jungen der Oberschulklassen eingeladen, ihre Stimmen abzugeben und aus drei kandidierenden Duos ihre Schülervertretung zu wählen. Bemerkenswerte 96 % sind dieser Einladung gefolgt und traten in eine der vier Wahlkabinen, die an diesem Tag das Foyer im Eingangsbereich der Schule zu einem authentischen Wahlbüro verwandelten. Die Wahl – frei und geheim – war zweifelsohne für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Auch dank der freundlichen Unterstützung durch die Fachkräfte des außerschulischen Partnerprojekts SOFA 9 und der freiwilligen Wahlhelferinnen, drei Schülerinnen der 6. Klasse, die gemeinsam beim Aufbau sowie der personalisierten Ausgabe der Stimmzettel und nicht zuletzt beim Auszählen der abgegebenen Stimmen tatkräftig halfen.

Das Ergebnis wurde am darauffolgenden Morgen während der Hofpause feierlich verkündet. Wie selbstverständlich nutzten Schulleiter Thomas Kunz und sein Stellvertreter Emanuel Mierich die Gelegenheit, der versammelten Menge an Schülerinnen und Schülern sowie Pädagogik-, Verwaltungs- und Technikpersonal zu danken. „Die Bedeutung solcher Bildungsprojekte für eine demokratische Gemeinschaft: Die tatsächliche Beteiligung von Schülerinnen und Schülern an Debatten und Entscheidungen des Schulalltages ist elementar für ein offenes Miteinander - an unserer Schule und auch darüber hinaus“, so Kunz eindrücklich. Sichtlich erfasst und von dem tosenden Applaus aller Anwesenden nahmen die gewählten Vertreter, Wesley Lerch und Phillip Burger, die Wahl an und betonten, dass sie nun die Verantwortung übernehmen, für die Belange ihrer Wählerinnen und Wähler einzustehen und sich auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Klassensprechern im Schülerrat freuen.

Damit die jungen Menschen ihre Aufgaben und Rechte kennen, organisieren die Schulsozialarbeiter, Jenny Eibig und Mario Krause, zwei Klausurtage im Forum Hoffnung. Dort erhalten die 26 Schülerinnen und Schüler neben einer Weiterbildung, auch die Gelegenheit, um sich zu ihren Belangen zu verständigen und entsprechende Arbeitsgruppen zu bilden. Kurz: Dort lernen sie, wie Mitbestimmung am Standort Schule funktioniert. Dazu gehört auch die Wahl des Vertrauenslehrers, der im laufenden Schuljahr unterstützen soll, die Rechte der Schülervertretung zu wahren und die Veränderungsvorschläge in die dazugehörigen Gremien zu führen.

Alles in allem haben die Schülerinnen und Schüler der FES Dresden mit Unterstützung der verantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen eine Sternstunde der Demokratie gestaltet.

Künftig wird es darum gehen, noch stärker auch in diesem Bereich, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit im Schulalltag erlebbar zu machen.

Text und Fotos: FES Dresden