Starke Partner im Bündnis für Bildung

Die Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens ist jetzt Mitglied im BfB.

Im Bündnis für Bildung haben sich Unternehmen, Verlage, Landkreise und Bundesländer zusammengeschlossen, um den digitalen Wandel beim Lehren und Lernen zu unterstützen.

„Wir wollen“, so heißt es auf der Website, „die Chancen digitaler Medien, Werkzeuge und Kommunikationsmittel für alle am Bildungsprozess Beteiligten besser erfahrbar und nutzbar machen.“ Im Fokus stehen dabei insbesondere die Entwicklung und Implementierung von Standards und Referenzlösungen für Bildung und Infrastruktur in Lehr- und Lernumgebungen.

Warum ist die Schulstiftung der ev.-luth. Landeskirche Sachsen Mitglied im BfB geworden?

Die Schulstiftung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens ist seit Juni Mitglied des gemeinnützigen Vereins. Denn zumindest im Bereich des digitalen Wandels im System Schule ähneln sich die Fragestellungen und Ziele: Welche Ausstattung brauchen Schulen, Lernende und Lehrende, damit Lernen in digitalen Umgebungen gelingt? Wie müssen digitale Umgebungen gestaltet sein, damit sie sicher und dennoch flexibel in ihren Einsatzmöglichkeiten sind? Welche Anforderungen müssen digitale Anwendungen erfüllen, damit sie in digitale Lernumgebungen integriert werden können - und wie gelingt es, dass diese Lernumgebungen miteinander kommunizieren? Wie viel künstliche Intelligenz braucht und verträgt das System Schule und wie kann hier der Daten- und Persönlichkeitsschutz gewährleistet werden? Und nicht zuletzt: Wie kommen digitale Bildungsinhalte zu den Akteuren, die damit arbeiten wollen? „Um diese Fragen für unsere Schulen zu beantworten, brauchen wir starke Partner, die mit uns gemeinsam nach Lösungen suchen. Und wir wollen mit diesen Partnern unsere vielfältigen Erfahrungen der letzten Jahre teilen, die wir mit den evangelischen Schulen in Sachsen, die alle Schulformen von der Grundschule bis zur Berufsschule umfassen, gemacht haben“, sagt Volker Schmidt, Vorstand der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.

Gibt es Best-Practice-Beispiele aus unserem Bereich, von denen wir lernen können?

Mit der Schulsoftware und dem Digitalen Lehr- und Lernportal ev. Schulen in Sachsen (DLLP) können die evangelischen Schulen Erfahrungen und wichtige Eigenentwicklungen einbringen. Dabei wird im Bildungsbündnis vor allem die Heterogenität der Schulen berücksichtigt, die dazu geführt hat, dass beide Produkte eine anpassbare Arbeitsumgebung für sehr unterschiedliche Schulträger und Bildungseinrichtungen darstellen. Durch die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Softwarelösungen lassen sich beispielsweise im DLLP sehr unterschiedliche Arbeitsstrukturen abbilden - je nach Größe und IT-Kompetenz des Schulträgers oder der Schulform. Ergänzend wurde mit einer Nextcloud-Lösung und der Forumssoftware Discourse auch eine Basis für die schulübergreifende Zusammenarbeit geschaffen. Damit ist ein Modell entstanden, das auch auf andere - größere oder kleinere - Kontexte übertragbar ist, von kleinen privaten Schulträgern bis hin zu Bundesländern, die für ihre Schulen eine entsprechende Infrastruktur schaffen wollen.

Welche Herausforderungen der digitalen Bildung müssen aus Ihrer Sicht in Deutschland bzw. in den Bundesländern am dringendsten angegangen werden?

"Auch vier Jahre nach dem Start des Digitalpakts befinden wir uns in einer Umbruchphase, deren Herausforderungen nur gesamtgesellschaftlich und in starken Allianzen bewältigt werden können. Dazu gehören die flächendeckende Ausstattung mit einer ausreichenden Zahl von Endgeräten für Schülerinnen und Schüler, die Entwicklung verbindlicher rechtlicher Rahmenbedingungen für den Einsatz von Softwarelösungen, die Anpassung von Lehrplänen und Prüfungsformaten an die Anforderungen der digitalen Welt und eine verbindliche Qualifizierung von Lehrkräften, die über Anwenderschulungen zu einzelnen Softwarelösungen hinausgeht und den Leitmedienwechsel als technische, ethisch-philosophische und religiöse sowie methodisch-didaktische Dimension des Lehr-Lernprozesses in den Blick nimmt. Und: Es braucht qualifizierte Lerninhalte, die über die Digitalisierung analoger Lernmaterialien hinausgehen und systematisch zur Verfügung gestellt werden - eine der wesentlichen Aufgaben, der sich das Bündnis für Bildung verpflichtet fühlt. In diesem Sinne freut sich die Schulstiftung auf den Austausch und die konstruktive Zusammenarbeit mit den Partnerinnen und Partnern im Bündnis für Bildung.